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Spectral Audio
mzDatum: Dienstag, 2010-11-09, 12:06 PM | Nachricht # 1
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Der ProTone der Schweizer Firma Spectral Audio folgte 1998 dem allgemeinen Boom der monophonen Analogsynthesizer mit MIDI-Anbindung. Waren bis dahin Digitalsynthesizer das Non-Plus-Ultra, wurde nun der warme Sound der Analogen Synthese wiederentdeckt und mit dem Komfort der MIDI-Steuerung verbunden.

Allgemeines
Mit dem ProTone bereichert Spectral Audio die Synthesizer-Welt mit einem einzigartigen Instrument, das einen Vergleich mit dem Pulse (Waldorf) und dem MS-404 (Doepfer) klanglich nicht zu scheuen braucht. Die Designähnlichkeiten zum MS-404 kommen übrigens nicht von ungefähr, denn hinter den Kulissen des ProTone werkelt zumindest teilweise (Software) Doepfer-Technik.

Klang(erzeugung)
Wie die Farbe der Frontplatte vermuten lässt, ist der ProTone ein kleiner roter Teufel - böse Sounds sind seine Spezialität, aber auch Standard-Sounds kann er prima zaubern.
Der Klang ist sehr analog (wen wunderts :-)) und reicht von warm und lieb bis kreischend und böse. Dies verdankt der ProTone vor allem dem sehr flexiblen LFO mit 9 verschiedenen Wellenformen (die Frequenz reicht bis in den Audio-Bereich) plus der Möglichkeit, externe Signale als LFO-Quelle zu verwenden. Für weitere Klangvielfalt sorgen Hard-Sync der VCOs und der Ringmodulator.
Recht geschmeidig klingt das Filter, welches sich zwischen 12 und 24db sowie Lowpass und Highpass umschalten lässt. Ausserdem lassen sich Keytrack und/oder Accent (klingt ungefähr wie bei der TB-303) zuschalten.
Modultationstechnisch sieht es (vom sehr flexiblen LFO mal abgesehen) etwas mager aus: der LFO kann beide VCOs (FM), Pulsweite, Cutoff und Panning modulieren - auch alles gleichzeitig, aber nicht mit separat einstellbarer Intensität. Unterschiedlich intensive LFO-Modulation auf Cutoff und Pan sind also nicht möglich.
Filter und VCA müssen sich eine Hüllkurve teilen, was die Feinheiten des Sound-Designs durchaus einschränkt.
Nichtsdestotrotz spuckt der ProTone eine erstaunliche Vielfalt an Klängen aus. Vom knackigen Sägezahn-Bass über die einfache Fläche bis zum kreischenden Hammer ist alles möglich - und analog in Echtzeit kontrollierbar. Wie so oft sind es gerade die Einschränkungen der Klangerzeugung, die den eigenständigen Klang des ProTone ausmachen.

Handling
Die Bedienung des ProTone ist wie beim MS-404 voll analog. Für jeden Parameter gibt es einen Poti oder Schalter in Hardware. Lediglich selten benutze Einstellungen müssen per MIDI-Programchange eingestellt werden.
Dementsprechend analog ist auch die Speicherung der Sounds gelöst - sie müssen auf Papier notiert werden, Spectral Audio liefert hierfür entsprechende Vorlagen. Belohnt wird der Aufwand mit sehr prägnanten Sounds und einer sehr guten Robustheit gegen Abstürze, die bei der digitalen Synthi-Gattung nicht gerade selten sind.

Schnittstellen
Der ProTone gibt sich recht kontaktfreudig mit der Aussenwelt. Neben dem obligatorischen Stereo-Ausgang bietet er Ein- bzw. Ausgänge für Gate und CV - damit lassen sich wahlweise alte Analog-Schätzchen mit dem ProTone (via MIDI!) ansteuern, oder eben umgekehrt.
Zusätzlich bietet der ProTone einen Audio-Eingang, mit dem er sich (dank des exzellenten Filters) als Filterbank nutzen lässt. Auch der LFO glänz mit einem Eingang, so dass dessen Flexibilität keine Grenzen gesetzt sind.
MIDI-seitig gibt es eine In- und eine Thru-Buchse, die Reglerwerte werden also nicht per MIDI gesendet. Der ProTone hört auf Velocity, und die Cutoff-Frequenz lässt sich über einen beliebigen Controller steuern. Bei der Aufnahme ist also Schrauben angesagt - macht eh viel mehr Spass ;-). Desweiteren lässt sich die Accent-Funktion über MIDI steuern, was TB-303-artige Sounds möglich macht.

Technische Daten
2 VCOs, Tune +/- 7 Halbtöne
Filter 12/24db, Lowpass oder Highpass
LFO mit 9 Wellenformen (Sinus, asym. Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck, Impuls, Random, Noise, Extern), Frequenzbereich von 0,005 bis 3800Hz
Slide-Time Bereich: 0-4 Sekunden
Frequenzbereich ext. Audio: 15Hz - 20KHz
Frequenzbereich ext. LFO: 15Hz - 20KHz
Cutoff-Bereich: 100Hz - 20KHz
Attack-Zeit: 0-10 Sek.
Decay-Zeit: 0-10 Sek.
Sustain-Bereich: 0-100%
Releasetime: 0-15 Sek.
Das interne Netzteil lässt sich von 110-120V auf 220-240V umstellen

Fazit
Der ProTone ist ein sehr vielseitiger monophoner Analogsynthesizer mit sehr eigenständigem Klang. Er bietet druckvolle Sounds mit prägnantem Charakter und lässt sich zusätzlich prima als exzellente Filterbank und MIDI-Schnittstelle zu alten Analog-Synthies nutzen.



 
mzDatum: Dienstag, 2010-11-09, 12:09 PM | Nachricht # 2
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Der ProTone der Schweizer Firma Spectral Audio folgte 1998 dem allgemeinen Boom der monophonen Analogsynthesizer mit MIDI-Anbindung. Waren bis dahin Digitalsynthesizer das Non-Plus-Ultra, wurde nun der warme Sound der Analogen Synthese wiederentdeckt und mit dem Komfort der MIDI-Steuerung verbunden.

Allgemeines
Mit dem ProTone bereichert Spectral Audio die Synthesizer-Welt mit einem einzigartigen Instrument, das einen Vergleich mit dem Pulse (Waldorf) und dem MS-404 (Doepfer) klanglich nicht zu scheuen braucht. Die Designähnlichkeiten zum MS-404 kommen übrigens nicht von ungefähr, denn hinter den Kulissen des ProTone werkelt zumindest teilweise (Software) Doepfer-Technik.



 
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